Wir bauen eine bessere Welt, für Reka, für Kinder und uns selbst
"Das war Bobby Lutz", sagte meine liebe Frau, kurz nach einem freundlichen "Hallo" beim Italiener in Gorheim, "der von Lunita, er baut ein Waisenhaus" fuhr sie weiter fort. Mir dämmert es wieder. Lunita, das hatte ich im Zusammenhang mit der Krauchenwieser Sophie Scholl Schule gelesen. Die machten ein Spendenlauf für Lunita. Ich dachte: "Es ist schön, dass Bobby Lutz sich so engagiert, vor allem so persönlich engagiert." Die Gedanken hielten mich fest und wurden tiefer: "Wir haben ja auch eine Stiftung für in Not geratene Kinder, FORKIDS heißt die, wir engagieren uns ja auch, hauptsächlich jedoch (nur) monetär. Wir spenden an unsere Stiftung, an in Not geratene Familien, an Bedürftige. Wir schicken Globen an diejenigen die Flüchtlingskinder unterrichten, an diejenigen die Tombolas zu sozialen Zwecken veranstalten, an ausländische Schulen in Afrika. Wir spenden an Seniorenheime, an Kinderhospize und Mädchenhäuser. Momentan scheint es der Welt wirklich schlecht zu gehen. Die täglichen Aufrufe in der Post, im e-mail Account und im Radio Geld zu spenden sind in den Monaten November und Dezember nicht mehr überschaubar. Gutes tun, heißt es dort. Doch wem genau tun wir eigentlich gut? Sind wir wirklich so altruistisch? Zunächst nur mal denen, die sich zu unseren deutschen (europäischen) hochgepriesenen Werten bekunden. Ist das nicht schon ein Zielkonflikt, überlege ich. Afrika hat doch eine ganz andere Lebenskultur, doch ganz andere Werte als wir. Das sollten wir zunächst mal anerkennen und respektieren. Denn Respekt vor einer anderen Lebenskultur ist einer dieser hochgepriesenen Werte. Einfach nur mal angenommen, unser Volk wäre bedürftig. Und einfach nur mal angenommen, der arabische Raum würde uns unterstützen, jedoch nur sofern wir uns zu deren Kultur und deren Werte bekennen, diese dann auch leben und verinnerlichen müssen. Wir wären empört!
Unsere jahrzehntelange Entwicklungshilfe für Afrika ist irgendwie zu einer festen Institution geworden. Aber geht es Afrika wirklich besser als zur Kolonialzeit? Getreu dem Namen Entwicklungshilfe sollte doch eigentlich nach Jahrzehnten eine Entwicklung stattgefunden haben. Ich lese heute hauptsächlich von Kriegen, von Korruption, vom hungernden Volk. Die sinngemäße Botschaft aller Aufrufe lautet jedoch: Frage nicht soviel nach den Ursachen, spende Geld und tue Gutes. Wem? Den Hungernden, dem Aufrufenden oder am Ende dem eigenem Gewissen? Aber sind wirklich alle Aufrufe dieser Art? Nein. Bobby Lutz war nochmals bei mir. Er erzählte mir von Reka, seiner Enkeltochter. Ihr Besuch auf unserer Welt war nur kurz, geprägt von Fröhlichkeit, Freundlichkeit, Liebe und guter Laune. Mit diesem positiven Gemüt steckte sie alle an. Mit einem Lachen löste sie alle sorgenvollen Gedanken auf. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Sie durfte nicht einmal mehr ihren 9 jährigen Geburtstag feiern. Helga und Bobby Lutz setzten in ihrem Geist im Juni 2016 einen Grundstein für eine bessere Welt. Sie bauen ein Waisenhaus für Kinder in dem Reka´s Wesen einzieht, ein Waisenhaus für Kinder geprägt von Frohsinn, Freundlichkeit und Liebe.
Helga und Bobby Lutz sind tiefer dabei, tiefer als eine großzügige Spende von uns, ehrlicher als ein monatlicher Dauerauftrag, langfristiger als ein Blog jemals vorhalten kann.
Wir möchten sie dabei unterstützen, wir "leisten mal wieder einen einmaligen Beitrag", für eine bessere Welt, für Reka, für Helga und Bobby Lutz und wohl auch für uns - für ein besseres Gewissen.
www.lunita.net